Hund aus dem Tierschutz adoptieren: So bereitest Du Dich richtig vor

Wenn Du einen Hund aus dem Tierschutz adoptierst, rettest Du gleich zwei Leben: Denn für jeden adoptierten Hund wird ein Platz frei, für ein neues Tier, das Hilfe benötigt. Doch bevor Du diesen bedeutenden Schritt gehst, ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein. In diesem Ratgeber erfährst Du alles, was Du wissen solltest, damit die Adoption reibungslos verläuft und Du und Dein neuer Schützling die besten Voraussetzungen für den Start in ein glückliches gemeinsames Leben habt.
Das Wichtigste im Überblick
  • Tierschutz-Hunde benötigen oft viel Zeit und Geduld, um sich in ihrem neuen Zuhause einzuleben – besonders, wenn sie eine schwierige Vergangenheit haben.
  • Für ein harmonisches Zusammenleben ist es wichtig, einen Hund auszuwählen, der zu Deinem Lebensstil passt.
  • Für die Einreise nach Deutschland brauchen Hunde aus dem Ausland gültige Impfungen, einen EU-Heimtierausweis und eine Mikrochip-Kennzeichnung.
  • Bei Hunden aus Nicht-EU-Ländern können strengere Vorschriften für die Einreise gelten, wie z. B. Bluttests auf bestimmte Erkrankungen oder Quarantäne.
  • Etwa ein halbes Jahr nach der Einreise sollte ein weiterer Gesundheitscheck erfolgen, um sicherzustellen, dass Dein Hund keine Krankheiten hat, die erst später auftreten.
So kannst Du vorgehen
  • Wähle einen seriösen Tierschutzverein: Achte darauf, dass der Verein transparent arbeitet, sorgfältig vermittelt und Dich auch nach der Adoption unterstützt.
  • Überlege genau, welcher Hund zu Dir und Deinem Lebensstil passt: Lass Dich dabei von einem Tierschutzverein oder Tierheim Deiner Wahl beraten.
  • Berücksichtige die anfallenden Kosten für einen Hund: Plane im Voraus für Futter, tierärztliche Versorgung und andere Ausgaben.
  • Schenk Deinem Hund viel Zeit und Geduld zur Eingewöhnung: Er braucht eine ruhige Umgebung und klare Strukturen, um sich an sein neues Zuhause zu gewöhnen.
  • Lass 6 Monate nach der Einreise einen Gesundheitscheck durchführen: Insbesondere bei Hunden aus dem Mittelmeerraum sind erneute Tests auf Mittelmeer-Krankheiten wie Babesiose, Ehrlichiose, Leishmaniose und die Herzwurmerkrankung wichtig.

Was muss ich beachten, wenn ich einen Hund aus dem Tierschutz adoptieren will?

Du überlegst, einen Hund aus dem Tierschutz zu adoptieren und ihm ein neues Zuhause zu schenken? Das finden wir wunderbar! Bevor Du mit Deinem neuen Schützling in ein gemeinsames Leben starten kannst, gibt es einige wichtige Punkte, die Du im Vorfeld berücksichtigen solltest. So stellst Du sicher, dass Du auf die Herausforderungen einer Adoption gut vorbereitet bist und Deinem neuen Hund ein artgerechtes und liebevolles Zuhause bieten kannst.

Über diese Punkte solltest Du Dir Gedanken machen, wenn Du einen Hund adoptieren möchtest:

  • Du brauchst Zeit und Geduld: Hunde aus dem Tierschutz haben oft eine unbekannte oder schwierige Vergangenheit. Manche Tiere sind traumatisiert oder benötigen viel Zeit, um Vertrauen zu fassen. Sei Dir bewusst, dass es möglicherweise Wochen oder sogar Monate dauern kann, bis sich Dein neuer Hund vollständig eingelebt hat.
  • Überlege genau, welcher Hund zu Deinem Lebensstil passt: Ein Hundesenior ist meist weniger aktiv, während ein junger Hund mehr Energie und Erziehung braucht. Lass Dich von den Mitarbeiter*innen im Tierheim oder Tierschutzverein Deines Vertrauens beraten. Sie kennen die Tiere in der Regel gut und können Dir helfen, den passenden Hund für Dich zu finden.
  • Sei auf eventuelle Verhaltensprobleme vorbereitet: Tierschutz-Hunde können Verhaltensweisen zeigen, die auf frühere Erlebnisse zurückzuführen sind, wie Angst, Aggression oder Unsicherheit. Informiere Dich im Voraus über mögliche Probleme und hol Dir bei Bedarf Unterstützung von Hundetrainer*innen oder Verhaltensberater*innen.
  • Denk an die Kosten, die für einen Hund anfallen: Auch wenn die Adoption selbst oft kostengünstig ist, kommen trotzdem Ausgaben auf Dich zu – für Futter, Spielzeug, tierärztliche Versorgung und möglicherweise eine Hundeschule. Überlege Dir im Vorfeld, ob Du diese finanziellen Verpflichtungen langfristig tragen kannst.
Kleiner Hund mit Schild um den Hals steht vor grüner Tür
Entspannter Zeitgenosse, sanftes Sensibelchen oder quirliger Draufgänger? Bevor Du adoptierst, solltest Du Dir genau überlegen, welcher Hund wirklich zu Dir passt.

Wie läuft die Adoption eines Hundes aus dem Ausland ab?

Einen Hund aus dem Ausland zu adoptieren, ist eine wunderschöne aber auch aufregende Erfahrung. Hier findest Du einen Überblick, wie eine Adoption üblicherweise abläuft:

Schritt 1) Kontaktaufnahme mit einer Tierschutzorganisation

Im ersten Schritt geht es darum, eine seriöse Tierschutzorganisation zu finden, die Hunde aus dem Ausland vermittelt. Diese Organisationen arbeiten oft eng mit Tierheimen und Tierschutzvereinen vor Ort zusammen und haben Erfahrung mit dem gesamten Adoptionsprozess. Überprüfe, ob die Organisation in Deutschland registriert ist und positive Bewertungen und/oder Empfehlungen hat. Woran Du einen seriösen Tierschutzverein erkennst, erfährst Du im nächsten Kapitel.

Schritt 2) Wähle einen Hund, der zu Dir passt.

Nachdem Du eine geeignete Organisation gefunden hast, kannst Du Dir die zur Adoption stehenden Hunde ansehen. Normalerweise stellen Tierschutzvereine zu jedem Tier eine Beschreibung, Fotos und manchmal auch Videos zur Verfügung. Es ist besonders wichtig, dass Du Dir Zeit nimmst, einen Hund auszuwählen, der zu Deinem Lebensstil passt. Wenn Du z. B. in einer kleinen Wohnung lebst und es gerne ruhig angehst, passt ein gemütlicher Senior wahrscheinlich besser zu Dir als ein energiegeladener Jungspund.

Um Dir die Auswahl zu erleichtern, solltest Du Dir im Vorfeld folgende Fragen stellen:

  • Hast Du zu Hause ausreichend Platz für einen Hund?
  • Hast Du Zeit, um einen Hund artgerecht zu beschäftigen und mehrmals mit ihm Gassi zu gehen?
  • Leben kleine Kinder oder andere Tiere in Deinem Haushalt?
  • Gibt es Allergien in Deiner Familie?
  • Hast Du die finanziellen Mittel, um die Kosten für Hundefutter, Versicherungen, Hundesteuer und Tierarztbesuche zu stemmen?

Schritt 3) Vorgespräch und Fragebogen

Bevor Du den von Dir ausgewählten Hund adoptieren kannst, führt die Tierschutzorganisation mit Dir ein Vorgespräch. Dabei stellen sie Dir Fragen zu Deiner Lebenssituation, zu Deiner Erfahrung mit Hunden und zu Deinen Erwartungen. Zusätzlich kannst Du gebeten werden, eine Selbstauskunft auszufüllen, die weitere Details liefert. Dies hilft der Organisation sicherzustellen, dass der Hund in das richtige Zuhause kommt.

Schritt 4) Vorkontrolle bei Dir zu Hause

Bei einer Adoption aus dem Ausland wird häufig ein Vorbesuch (auch Vorkontrolle genannt) bei Dir zu Hause organisiert. Dabei besucht Dich ein*e Mitarbeiter*in oder Ehrenamtliche*r der Tierschutzorganisation, um zu überprüfen, ob die häuslichen Bedingungen für den Hund geeignet sind. Dabei werden Aspekte wie Platz, Sicherheitsvorkehrungen, andere Haustiere und der allgemeine Lebensstil geprüft.

5. Vertragsabschluss und Schutzgebühr

Wenn alles passt, wird ein Adoptionsvertrag aufgesetzt. Dieser Vertrag regelt die Rechte und Pflichten beider Seiten, darunter auch die Verpflichtung, den Hund gut zu versorgen. Gleichzeitig wird eine Schutzgebühr erhoben, die die Unkosten für die Betreuung, medizinische Versorgung und den Transport des Hundes abdeckt.

6. Transport des Hundes

Sobald der Vertrag abgeschlossen ist, wird der Transport des Hundes organisiert. Der Hund reist entweder per Flugzeug oder mit speziellen Tiertransportern nach Deutschland. Die Tierschutzorganisation sorgt dafür, dass alle notwendigen Papiere und Gesundheitsbescheinigungen für die Einreise vorliegen.

7. Ankunft und Übergabe

Deinen neuen Schützling endlich mit nach Hause nehmen zu können, gehört definitiv zu den emotionalsten und schönsten Momenten im Adoptionsprozess. Bei der Ankunft in Deutschland wird Dir der Hund an einem vereinbarten Ort übergeben. Es ist wichtig, dass Du Dich gut darauf vorbereitest. Dazu gehört, dass Du eine Leine, ein Sicherheitsgeschirr und gegebenenfalls eine Transportbox bereithältst. Hauptsache, Du kannst Deinen neuen Liebling sicher nach Hause transportieren.

8. Nachkontrolle

Die meisten Tierschutzorganisationen führen nach der Adoption eine Nachkontrolle durch, um zu überprüfen, dass sich der Hund gut bei Dir eingelebt hat und das neue Zuhause seinen Bedürfnissen entspricht. Diese Besuche dienen auch dazu, offene Fragen zu klären und Dir bei Problemen zu helfen.


Woran erkenne ich einen seriösen Tierschutzverein?

Die Entscheidung, einen Hund aus dem Ausland zu adoptieren, ist ein wunderbarer und bedeutender Schritt. Du schenkst einem Tier in Not nicht nur ein Zuhause, sondern veränderst sein ganzes Leben – und auch Deins wird dadurch reicher und erfüllter. Deshalb ist es umso wichtiger, einen vertrauenswürdigen Tierschutzverein für die Adoption auszuwählen. Bei der Vielzahl an Angeboten kann es jedoch schwierig sein, seriöse Vereine von weniger zuverlässigen zu unterscheiden. Mit unserer Checkliste möchten wir Dir helfen, den richtigen Verein zu finden.

Hier sind ein paar wichtige Merkmale, an denen Du einen seriösen Tierschutzverein erkennst:

  • Transparenz: Ein seriöser Tierschutzverein ist transparent in Bezug auf seine Arbeit, seine Ziele und seine Finanzen. Die Organisation sollte offen Informationen darüber bereitstellen, woher die Hunde stammen, wie sie untergebracht sind und welche medizinischen Behandlungen sie erhalten haben. Auch die Kosten und der Verwendungszweck der Schutzgebühr sollten klar kommuniziert werden.
  • Sorgfältige Vermittlung: Ein guter Tierschutzverein legt großen Wert darauf, dass die Hunde in ein passendes Zuhause vermittelt werden. Das bedeutet, dass sie im Vorfeld umfassende Gespräche führen, um Deine Lebenssituation, Deine Erfahrung mit Hunden und Deine Erwartungen zu klären. Dazu gehören auch eine Selbstauskunft und ein persönlicher Vorbesuch (Vorkontrolle) bei Dir zu Hause.
  • Vertragliche Absicherung: Bei der Adoption eines Hundes aus einem seriösen Verein wirst Du einen Adoptionsvertrag unterschreiben. Dieser legt die Rechte und Pflichten beider Parteien fest und enthält in der Regel auch eine Klausel, dass der Hund bei Problemen oder einer Rückgabe wieder an den Verein zurückgegeben werden muss.
  • Gesundheitliche Vorsorge: Seriöse Tierschutzvereine sorgen dafür, dass die Hunde vor der Vermittlung tierärztlich untersucht, geimpft, entwurmt und gechippt werden. Sie sollten Dir detaillierte Informationen über den Gesundheitszustand des Hundes geben und eventuell notwendige Behandlungen offenlegen.
  • Unterstützung nach der Adoption: Ein verantwortungsvoller Tierschutzverein steht Dir auch nach der Adoption für Fragen und Probleme zur Verfügung. Sie bieten Dir Unterstützung bei der Eingewöhnung des Hundes und sind offen für Rückmeldungen. Seriöse Vereine führen außerdem Nachkontrollen durch, um sicherzustellen, dass sich der Hund gut bei Dir eingelebt hat.
  • Keine Massenvermittlungen: Seriöse Vereine nehmen sich Zeit für die Vermittlung und achten darauf, dass jedes Tier in ein geeignetes Zuhause kommt. Sei vorsichtig bei Organisationen, die eine große Anzahl von Hunden ohne genaue Prüfung vermitteln oder auf eine sofortige Entscheidung drängen.
  • Guter Ruf: Ein guter Ruf und positive Empfehlungen sind starke Indikatoren für einen vertrauenswürdigen Verein. Du kannst nach Erfahrungsberichten von Menschen suchen, die dort bereits einen Hund adoptiert haben oder Dich in Tierschutzforen und -gruppen umhören.
  • Gemeinnützigkeit: Viele seriöse Tierschutzvereine sind als gemeinnützig anerkannt. Diese Anerkennung zeigt, dass der Verein nachweislich zum Wohl der Allgemeinheit arbeitet und strengen Vorschriften unterliegt.

Hier bist Du gut aufgehoben: unsere Empfehlungen für vertrauenswürdige Tierschutzvereine

Wir bei Das Gesunde Tier arbeiten eng mit drei ausgewählten Tierschutzvereinen zusammen, die sich durch ihre Seriosität und ihr großartiges Engagement für Tiere in Not auszeichnen. Bei allen Vereinen handelt es sich um offiziell eingetragene und vertrauenswürdige Organisationen, mit denen wir schon lange zusammenarbeiten. Wirf doch mal einen Blick auf ihre Webseiten– vielleicht wartet dort schon Dein neuer vierbeiniger Freund auf Dich.

Hier geht’s zu Tiere in Not Griechenland

Hier kommst Du zu SpecialDogs e. V.

Hier besuchst Du die Fellengel in Not

Tipp: Mit unseren PAWS FOR A CAUSE Tierschutztalern kannst Du Tiere in Not aktiv unterstützen. Denn für jede verkaufte Packung der liebevoll gebackenen Hundekekse spenden wir 1€ des Verkaufserlöses sowie 1 Mahlzeit an die ausgewählten Tierschutzvereine. Um auch Deinem Liebling mit den knusprigen Tierschutztalern etwas Gutes zu tun, stecken nur regionale und hochwertige Zutaten drin, die ihn mit wertvollen Nährstoffen und Antioxidantien versorgen.
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Welche Voraussetzungen muss ein Hund erfüllen, um nach Deutschland einreisen zu dürfen?

Für Hunde, die aus dem Ausland nach Deutschland einreisen, gibt es einige wichtige Regelungen zu beachten. Diese sollen sicherstellen, dass sowohl die Gesundheit des Hundes als auch die Sicherheit anderer Tiere und Menschen gewährleistet ist. 

Laut den aktuellen Einreisebestimmungen braucht Dein Hund folgendes, um nach Deutschland einreisen zu können (Stand: August 2024):

  • Gültige Impfungen: Hunde, die aus dem Ausland nach Deutschland einreisen, müssen bestimmte Impfungen erhalten haben, um Krankheiten vorzubeugen. Die wichtigste Voraussetzung ist eine gültige Tollwutimpfung, die mindestens 21 Tage vor der Einreise durchgeführt worden sein muss.
  • EU-Heimtierausweis: Jeder Hund, der aus einem anderen EU-Land oder einem gelisteten Drittland einreist, muss einen EU-Heimtierausweis besitzen. In diesem Ausweis sind alle relevanten Infos wie Impfungen und Gesundheitschecks dokumentiert. Für Hunde aus Nicht-EU-Ländern gelten besondere Regelungen, bei denen eine tierärztliche Bescheinigung erforderlich ist.
  • Mikrochip-Kennzeichnung: Der Hund muss mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein, der den ISO-Normen 11784 und 11785 entspricht. Dieser Chip stellt sicher, dass das Tier eindeutig identifiziert werden kann und ermöglicht es, die Herkunft des Hundes nachzuvollziehen.

Was sonst noch wichtig ist ...

Die Einreise muss über bestimmte zugelassene Grenzübergänge erfolgen. Außerdem ist es wichtig, dass die Transportbedingungen den EU-Tierschutzvorschriften entsprechen, damit Dein Hund sicher und stressfrei bei Dir ankommt. 

Falls Dein Hund aus einem Nicht-EU-Land einreist, können strengere Regeln gelten. Zum Beispiel kann ein Bluttest erforderlich sein, um sicherzustellen, dass Dein Hund ausreichend gegen Tollwut geschützt ist. Dieser Test muss in einem von der EU anerkannten Labor durchgeführt werden und kann schon bis zu drei Monate vor der Einreise nötig sein.

In manchen Fällen kann es sein, dass Dein Hund nach der Ankunft in Quarantäne muss, vor allem, wenn er aus einem Land kommt, in dem bestimmte Krankheiten verbreitet sind. Am besten informierst Du Dich im Voraus über die Bestimmungen, die für das Herkunftsland Deines Hundes gelten.


Welche Hunde dürfen nicht nach Deutschland einreisen?

Bei der Einreise von Hunden nach Deutschland gibt es einige wichtige Bestimmungen, die sicherstellen sollen, dass keine gesundheitlichen oder sicherheitsrelevanten Risiken entstehen. Hier haben wir für Dich zusammengefasst, unter welchen Bedingungen Hunden die Einreise verwehrt werden kann.

  • Hunderassen, die als gefährliche Hunde oder Kampfhunde klassifiziert sind. Dazu gehören Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier. Für diese Rassen sowie für Mischlinge, die aus diesen Rassen hervorgegangen sind, ist die Einreise nach Deutschland grundsätzlich verboten.
  • Hunde, die aufgrund ihres Verhaltens als gefährlich eingestuft wurden. Wenn ein Hund im Herkunftsland durch aggressives Verhalten oder Angriffe auffällig geworden ist und deshalb behördlich als gefährlich eingestuft wurde, ist die Einfuhr nach Deutschland untersagt.
  • Hunde aus bestimmten Ländern oder Regionen, in denen ein hohes Risiko für Tollwut besteht, unterliegen besonderen Einreisebestimmungen oder dürfen nicht einreisen, wenn sie nicht die strengen Quarantäne- und Impfanforderungen erfüllen können. Dazu gehören in der Regel Hunde aus Ländern, die nicht als „tollwutfrei“ gelten.
  • Hunde, die an ansteckenden Krankheiten leiden, können ebenfalls von der Einreise ausgeschlossen werden. Hierzu zählen vor allem Erkrankungen, die in Deutschland meldepflichtig sind oder eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellen könnten.
  • Welpen, die jünger als 15 Wochen sind, dürfen in der Regel nicht nach Deutschland einreisen, da sie noch nicht die erforderliche Tollwutimpfung erhalten können. So soll verhindert werden, dass die lebensgefährliche Infektionserkrankung eingeschleppt wird.

Welche Gesundheitschecks sind für Hunde aus dem Ausland erforderlich?

Damit ein adoptierter Hund nach Deutschland einreisen darf, sollte er gesund sein und keine ansteckenden Krankheiten mitbringen. Wir empfehlen Dir, Dich frühzeitig über die Anforderungen zu informieren, die für das Herkunftsland Deines Hundes gelten.

Hier sind die wesentlichen Must-haves, die für Hunde aus dem Ausland erforderlich sind:

  • Tollwutimpfung: Eine der wichtigsten Anforderungen für die Einreise nach Deutschland ist eine gültige Tollwutimpfung. Diese muss bei Erstimpfung mindestens 21 Tage vor der Einreise verabreicht worden sein.
  • Entwurmung und Parasitenkontrolle: Hunde aus dem Ausland sollten vor ihrer Einreise auf Parasiten wie Würmer, Flöhe und Zecken behandelt worden sein. Durch die Entwurmung soll sichergestellt werden, dass der Hund keine inneren Parasiten mitbringt, die sowohl für andere Tiere als auch für Menschen gefährlich sein können.
  • Bluttests: Abhängig vom Herkunftsland des Hundes können bestimmte Bluttests erforderlich sein, um zu überprüfen, dass der Hund frei von gefährlichen Krankheiten ist. Dazu gehören Tests auf Mittelmeerkrankheiten wie Leishmaniose, Ehrlichiose, Babesiose und Dirofilariose (Herzwürmer). Diese Krankheiten sind in einigen Regionen weit verbreitet und können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.
  • Gesundheitszeugnis: Der Hund muss ein offizielles Gesundheitszeugnis vorweisen, das von einem Tierarzt/einer Tierärztin im Herkunftsland ausgestellt wurde. Dieses Dokument bestätigt, dass der Hund gesund ist, alle erforderlichen Impfungen erhalten und keine ansteckenden Krankheiten hat. Das Gesundheitszeugnis muss in der Regel kurz vor der Einreise ausgestellt werden (meist innerhalb von 10 Tagen vor der Abreise).
  • Mikrochip: Der Hund muss mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein, der den internationalen ISO-Standards entspricht. Der Mikrochip dient zur eindeutigen Identifikation des Hundes und muss vor der Tollwutimpfung eingesetzt worden sein. Die Chipnummer muss in allen Gesundheits- und Impfunterlagen vermerkt werden.
  • Allgemeiner Gesundheitscheck: Vor der Einreise sollte der Hund von einem Tierarzt/einer Tierärztin gründlich untersucht werden, um sicherzustellen, dass er fit für die Reise ist. Dabei wird der allgemeine Gesundheitszustand überprüft, einschließlich Herz, Lunge, Haut und Fell sowie der Zustand der Zähne und Augen.
  • Einhaltung der Quarantänevorschriften: In einigen Fällen kann eine Quarantäne erforderlich sein, insbesondere wenn der Hund aus einem Land mit erhöhtem Tollwutrisiko stammt.

Welche Impfungen braucht ein Hund aus dem Ausland?

Wenn Du einen Hund aus dem Tierschutz bei Dir aufnehmen möchtest, muss er alle nötigen Impfungen erhalten haben, um seine Einreise nach Deutschland zu ermöglichen. Hier findest Du eine Übersicht der wichtigsten Impfungen:

  • Tollwut: Die Tollwutimpfung ist die wichtigste Voraussetzung für die Einreise nach Deutschland. Sie muss mindestens 21 Tage vor der Einreise durchgeführt worden sein, wenn es sich um eine Erstimpfung handelt. Ohne eine gültige Tollwutimpfung ist die Einreise nach Deutschland nicht gestattet.
  • Staupe, Parvovirose und Leptospirose: Diese Impfungen gehören zu den sogenannten Core-Komponenten (Impfungen gegen Krankheiten, gegen die Dein Hund jederzeit geschützt sein sollte) und werden von der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin für alle Hunde empfohlen. Viele Tierschutzvereine lassen ihre Schützlinge bereits im Ausland gegen diese Krankheiten impfen. Sollte Dein Hund diese Impfungen noch nicht erhalten haben, hole dies schnellstmöglich nach.
  • Hepatitis contagiosa canis (HCC) ist eine Virusinfektion, die vorwiegend durch den Kontakt mit dem Urin oder Kot infizierter Tiere übertragen wird. Diese Impfung ist empfehlenswert, wenn ein Hund aus einem Land kommt, in dem die Krankheit häufiger vorkommt, wenn er unter schlechten hygienischen Bedingungen gelebt hat oder in einem Tierheim untergebracht war.
  • Zwingerhusten (Bordetella-Infektion): Diese Impfung wird besonders dann empfohlen, wenn ein Hund mit vielen Artgenossen in Kontakt kommt, z. B. im Tierheim oder auf Reisen. Diese Erkrankung ist hochansteckend und kann besonders bei Welpen, älteren oder geschwächten Hunden zu ernsten Gesundheitsproblemen führen.
  • Leishmaniose und Babesiose: Abhängig vom Herkunftsland des Hundes können zusätzliche Impfungen gegen durch Zecken und Mücken übertragene Krankheiten wie Leishmaniose und Babesiose sinnvoll sein. Diese Krankheiten sind in einigen Mittelmeerländern verbreitet und können chronisch verlaufen.
  • Weitere Impfungen: Je nach Region und Gesundheitszustand des Hundes können weitere Impfungen erforderlich sein. Am besten besprichst Du dies mit Deinem Tierarzt/Deiner Tierärztin, sobald Dein Hund in Deutschland angekommen ist.
Tipp: Welche Impfungen Dein Hund unbedingt braucht und welche in besonderen Fällen empfehlenswert sind, kannst Du in diesem Ratgeber nachschauen.

Immer wichtig und richtig: Gründlicher Gesundheitscheck nach der Ankunft

Viele Tierschutz-Hunde wurden bereits tierärztlich untersucht, geimpft und gechippt. Dennoch empfehlen wir, Deinen Schützling nach seiner Ankunft gründlich von einem Tierarzt oder einer Tierärztin durchchecken lassen. Hierbei wird auch überprüft, ob alle notwendigen Impfungen vollständig sind und weitere Vorsorgemaßnahmen getroffen werden müssen.


Wie lange braucht ein Hund aus dem Tierschutz, um sich an ein neues Zuhause zu gewöhnen?

Die Eingewöhnung eines Tierschutz-Hundes in sein neues Zuhause ist ein individueller Prozess, der viel Geduld erfordert und vom Charakter und den bisherigen Erfahrungen des Tiers abhängt. Kurz nach der Ankunft ist es besonders wichtig, dass Du für Deinen Hund ein ruhiges und sicheres Umfeld schaffst, in dem er sich zurückziehen kann. Beginne langsam mit der Eingewöhnung und dränge Deine neue Fellnase zu nichts.

Die ersten Tage: Ankommen und Beobachten

In den ersten Tagen nach der Ankunft wird Dein Hund wahrscheinlich zurückhaltend und möglicherweise ängstlich sein. Kein Wunder: Schließlich muss er sich erst an die neuen Gerüche, Geräusche und Routinen gewöhnen. Biete ihm in dieser Phase einen sicheren Rückzugsort, wo er in Ruhe entspannen kann. Auch wenn Du Deinen neuen Liebling am liebsten all Deinen Freund*innen und Verwandten vorstellen möchtest, solltest Du in den ersten Tagen auf Besucher*innen verzichten, um zusätzlichen Stress für Deinen Hund zu vermeiden.

Schritt für Schritt Vertrauen aufbauen

Das Vertrauen in Dich und die neue Umgebung entwickelt sich erst über Wochen und Monate. Hunde, die bereits schlechte Erfahrungen gemacht haben, benötigen oft mehr Zeit, um sich sicher zu fühlen. Jetzt sind Geduld und Verständnis gefragt: Mit positiver Bestärkung und viel Geduld wird Dein Hund Schritt für Schritt mehr Vertrauen zu Dir aufbauen.

Sozialisation und neue Routinen

Dein Hund muss sich auch an neue Routinen und die Interaktion mit anderen Menschen und Tieren gewöhnen. Einige Hunde sind zunächst unsicher im Umgang mit Fremden oder Artgenossen. Durch behutsame Begegnungen und klare, liebevolle Strukturen hilfst Du Deinem Hund, sich besser anzupassen.

Zeit und Geduld sind entscheidend

Es kann mehrere Monate dauern, bis sich Dein Hund vollständig eingelebt hat. In manchen Fällen kann dieser Prozess sogar ein Jahr oder länger dauern. Lass Dich nicht entmutigen, wenn es mal nicht so gut läuft: Rückschläge sind ganz normal und sollten mit Geduld und Unterstützung (z. B. durch eine*n Hundetrainer*in) gemeistert werden.

Tipp: Um Dich und Deinen Schützling beim Start in Euer gemeinsames Leben zu unterstützen, haben wir das WILLKOMMEN ZUHAUSE-PAKET für adoptierte Hunde zusammengestellt. Es enthält eine Menge nützlicher Dinge, die Euch die erste Zeit in Eurem Alltag erleichtern sollen.

Wie oft sollte mein Hund nach der Einreise zum Tierarzt?

Nach der aufregenden ersten Zeit mit Deinem neuen Familienmitglied ist es wichtig, auch langfristig an seine Gesundheit zu denken. Etwa sechs Monate nach der Einreise Deines Hundes solltest Du deshalb einen umfassenden Gesundheitscheck in der Tierarztpraxis durchführen lassen. So stellst Du sicher, dass Dein Schützling frei von Krankheiten ist, die eventuell erst später auftreten. 

Insbesondere bei Hunden aus dem Mittelmeerraum ist es wichtig, einen erneuten Bluttest auf sogenannte Mittelmeer-Krankheiten wie Leishmaniose, Ehrlichiose oder Babesiose durchführen zu lassen. Diese Erkrankungen können eine längere Inkubationszeit haben und sich erst Monate nach der Ankunft bemerkbar machen. 

Grundsätzlich empfehlen wir, Deinen Hund mindestens einmal im Jahr tierärztlich untersuchen zu lassen. Dabei wird nicht nur sein allgemeiner Gesundheitszustand überprüft, sondern auch der Impfstatus auf den neuesten Stand gebracht. Vor allem bei älteren Hunden wird die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen oft unterschätzt, obwohl sie für ein gesundes und langes Leben entscheidend sind.

Wir wünschen Dir und Deinem Schützling einen fantastischen Start in ein Leben voller Liebe, Vertrauen, Gesundheit, Abenteuer und gemeinsamer Glücksmomente!

Hand und weiße Pfote liegen aufeinander
Wir halten zusammen! Mit viel Liebe, Geduld und Verständnis werden Dein Tierschutz-Hund und Du als Team zusammenwachsen.

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Über Dr. Andreas Vergos

Pferde ganzheitlich verstehen und behandeln, das ist der Lebensinhalt von Tierarzt Andreas Vergos. Als renommierter Fachtierarzt für Pferde ist er international bekannt für seine einfühlsame und indiv ... Weiterlesen

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