
Patellaluxation beim Hund verstehen, erkennen und behandeln
Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Patellaluxation beim Hund?
- Ursachen: Woher kommt eine Patellaluxation beim Hund?
- Was sind die Symptome einer Patellaluxation beim Hund?
- Wie diagnostiziert man Patellaluxation beim Hund?
- Wie behandelt man eine Patellaluxation beim Hund?
- Was sind die besten Übungen für Hunde mit Patellaluxation?
- Was kann ich meinem Hund bei Patellaluxation geben?
- Kann ich meinen Hund vor Patellaluxation schützen?
- Patellaluxation ist eine Erkrankung des Kniegelenks, bei der die Kniescheibe (Patella) aus ihrer normalen Position herausrutscht.
- Symptome sind u. a. Hinken, steife Gelenke oder Probleme beim Gehen (z. B. Zurückziehen des betroffenen Beins).
- Patellaluxation kann unter anderem durch eine geschwächte Muskulatur, Verletzungen oder angeborene Fehlstellungen verursacht werden.
- In unserer langjährigen tierärztlichen Erfahrung beobachten wir häufig, dass orthopädische Probleme wie die Patellaluxation mit einem geschwächten Verdauungssystem – insbesondere mit einem belasteten Magen – einhergehen können. Aus Sicht der 5-E™ Tiermedizin beeinflusst der Magen maßgeblich die Versorgung der Muskulatur und Faszien.
Informiere Dich hier über mögliche Ursachen und typische Symptome einer Patellaluxation – einer Verschiebung der Kniescheibe, die bei Hunden häufiger vorkommt.
Bei Verdacht solltest Du Deinen Hund zeitnah in einer Tierarztpraxis vorstellen und umfassend untersuchen lassen.
Für eine schonende Begleitung empfehlen wir, zunächst ganzheitliche und nicht-invasive Maßnahmen zu prüfen – wie gezielte Bewegung, physiotherapeutische Übungen oder eine angepasste Ernährung.
Eine darmfreundliche Fütterung kann aus unserer Sicht zur Stabilität des Bewegungsapparates beitragen und die körperliche Balance Deines Hundes positiv unterstützen.
Hinweis: Dieser Ratgeber enthält Empfehlungen für unterstützende Maßnahmen bei einer Patellaluxation. Zur genauen Abklärung der Diagnose und Therapie Deines Hundes ist ein Besuch in der Tierarztpraxis unerlässlich!
Was ist eine Patellaluxation beim Hund?
Die Patellaluxation (auch als Kniescheibenverrenkung bekannt), ist eine häufige Kniegelenkserkrankung bei Hunden. Sie kann in verschiedenen Schweregraden auftreten und reicht von vorübergehend bis dauerhaft verrenkt.
Das Kniescheibengelenk wird von der Kniescheibe (Patella) und dem Rollkamm (einer knöchernen Schiene) des Oberschenkelknochens gebildet. Die Kniescheibe gleitet dabei wie ein Schlitten auf der knöchernen Rinne auf und ab, daher wird dieses Gelenk auch “Schlittengelenk” bezeichnet.
Das Kniescheibengelenk lässt im gesunden Zustand nur die Bewegung der Kniescheibe nach oben und unten zu. Bei einer Patellaluxation verlässt die Kniescheibe ihre zugewiesene Bewegungsrichtung auf dem Rollkamm. Das heißt, sie bewegt sich entweder nach rechts oder links daneben, oder sie springt aus der “Laufvorrichtung” heraus und verklemmt sich, meist zur Innenseite des Hinterbeins hin. Dadurch verliert das Kniegelenk an Stabilität, was zu Bewegungseinschränkungen, Lahmheit und Schmerzen führen kann.

Ursachen: Woher kommt eine Patellaluxation beim Hund?
Eine Patellaluxation beim Hund kann sowohl angeboren als auch erworben sein und verschiedene Ursachen haben. Zu den häufigsten gehören:
Im Allgemeinen sind kleinere Hunderassen häufiger von Patellaluxation betroffen, da sie meist anfälliger für anatomische Abweichungen im Kniegelenk sind. Im Grunde kann die Erkrankung aber bei Hunden jeder Rasse und jeden Alters auftreten.
Ursachen aus Sicht der ganzheitlichen Tiermedizin
Unsere langjährige Erfahrung in der ganzheitlichen Tiermedizin zeigt, dass der Magen eine zentrale Rolle für das körperliche Gleichgewicht spielen kann – auch im Hinblick auf die Stabilität des Kniegelenks.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gilt der Magen als zentrales Organ für Verdauung, Nährstoffversorgung und Energiefluss. Der sogenannte Magen-Meridian, also die Energieleitbahn des Magens, verläuft unter anderem entlang der Innenseite des Oberschenkels und Schienbeins bis zum Knie.
Störungen im Magenbereich – zum Beispiel durch eine unausgewogene Fütterung, übermäßige Aufgasung oder eine gestörte Magenflora – können nach TCM-Lehre das sogenannte Magen-Qi (die Magen-Energie) schwächen. Aus ganzheitlicher Sicht kann sich dies auch auf Strukturen wie die Kniescheibenbänder auswirken, die laut dieser Betrachtungsweise mit dem Energiefluss des Meridians verbunden sind.
Was sind die Symptome einer Patellaluxation beim Hund?
Die Symptome können je nach Schweregrad variieren. Häufige Anzeichen sind:
In manchen Fällen kann es außerdem passieren, dass der Hund seine Hinterbeine beim Laufen zeitweise anhebt, um die Schmerzen zu lindern.
Wie diagnostiziert man Patellaluxation beim Hund?
Um herauszufinden, ob Dein Hund betroffen ist, wird der Tierarzt/die Tierärztin zunächst eine Anamnese und klinische Untersuchung vornehmen. Ergänzend dazu können bildgebende Verfahren zum Einsatz kommen.
- Bei der Anamnese wirst Du als Hundehalter*in nach den Symptomen, der Dauer der Beschwerden und möglichen traumatischen Ereignissen gefragt, die zu einer Patellaluxation geführt haben könnten. Auch Informationen über familiäre Vorbelastungen Deines Hundes können wichtig sein.
- Bei der klinischen Untersuchung werden insbesondere die Gliedmaßen und das Kniegelenk des betroffenen Beins gründlich untersucht. Dabei achtet der Tierarzt/die Tierärztin auf eventuell vorhandene Schwellungen, Schmerzreaktionen, Bewegungseinschränkungen oder Muskelschwund.
- Manipulationstests können dabei helfen, die Beweglichkeit und Stabilität des Kniegelenks zu überprüfen. Dazu gehört der sogenannte Schubladen-Test. Dabei wird der Oberschenkel gegen den Unterschenkel in einem bestimmten Winkel gegeneinander verschoben und so die Stabilität des Gelenks und seiner Bänder zu überprüfen.
- Röntgenaufnahmen des betroffenen Kniegelenks sollen dabei helfen, die genaue Position der Kniescheibe zu beurteilen und eventuelle knöcherne Veränderungen oder Anomalien festzustellen. Die Röntgenbilder können auch Informationen über den Schweregrad der Luxation und mögliche Begleitverletzungen liefern.
- In einigen Fällen können weitere bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) eingesetzt werden, um eine genauere Beurteilung der Weichteile und Knorpelstrukturen im Kniegelenk vorzunehmen.

Wie behandelt man eine Patellaluxation beim Hund?
Welche Maßnahmen sinnvoll sind, hängt immer vom Schweregrad der Luxation ab. Aus unserer Sicht sollte zunächst geprüft werden, ob ganzheitliche Verfahren und nicht-invasive Ansätze in Frage kommen – etwa durch gezielte Bewegung, manuelle Therapien oder eine angepasste Fütterungsstrategie. Diese Methoden gelten in der Regel als schonender und können dazu beitragen, den Bewegungsapparat zu entlasten.
Nicht-invasive Maßnahmen sind jedoch nicht in jedem Fall ausreichend. Bei ausgeprägten oder fortschreitenden Formen der Patellaluxation kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein. In solchen Fällen lässt sich der Genesungsprozess durch begleitende Maßnahmen wie regelmäßige Bewegung, physiotherapeutische Anwendungen und eine angepasste Nährstoffversorgung sinnvoll unterstützen.

Ganzheitliche Begleitung nach dem 5-E™ Konzept bei Patellaluxation
Im Rahmen des 5-E™ Konzepts werden bei Gelenkproblemen wie einer Patellaluxation nicht nur die Symptome, sondern auch mögliche systemische Zusammenhänge mitberücksichtigt. Unsere Erfahrung zeigt: Störungen im Magen-Darm-Bereich können sich auf die Stabilität und Belastbarkeit der Gelenke auswirken – insbesondere dann, wenn die Regulation des Energieflusses gestört ist.
1) Unterstützung des Magens durch eine darmfreundliche Ernährung
Ein ausgewogenes Verdauungssystem trägt maßgeblich zur allgemeinen Stabilität des Bewegungsapparats bei. Daher empfehlen wir eine gezielte Fütterungsstrategie zur Förderung der Magen- und Darmbalance:
- Für die tägliche Fütterung eignen sich besonders unsere kaltgepressten Sorten wie ALM, COSMO oder COSMO MINI für kleinere Hunde.
- Wenn Dein Hund sensibel auf Futter reagiert oder bisher Nassfutter erhalten hat, kann ein vorübergehender Wechsel zu unserem extrudierten Schonkostfutter INTESTO sinnvoll sein. Die besonders leicht verdauliche Rezeptur ist magenfreundlich konzipiert.
- Nach einer Eingewöhnungsphase lässt sich die Ernährung schrittweise auf eine kaltgepresste Futtersorte umstellen, indem Du den Anteil von INTESTO allmählich reduzierst und das gewünschte Kaltpressfutter entsprechend erhöhst.
- Ein zusätzlicher Tipp aus unserer Praxis: Die letzte Tagesmahlzeit sollte idealerweise vor 18 Uhr erfolgen. So hat das Verdauungssystem über Nacht Zeit zur Regeneration und kann morgens effizienter arbeiten.
2.) Ergänzungsfuttermittel zur Unterstützung von Magen und Bewegungsapparat bei Patellaluxation
Zur begleitenden Unterstützung des Verdauungstrakts und des Bewegungsapparats kannst Du Deinem Hund gezielt ausgewählte Ergänzungsfuttermittel unter das Futter mischen. Wir empfehlen die morgendliche Gabe, bis die jeweilige Packung aufgebraucht ist.
- Unsere Magenkur für Hunde enthält unter anderem Massu Dyn – eine Kombination aus sorgfältig abgestimmten Inhaltsstoffen zur ernährungsphysiologischen Unterstützung des Magens. Ziel ist es, das allgemeine Wohlbefinden bei sensibler Verdauung zu fördern und eine übermäßige Gasbildung im Magen zu vermeiden.
- Holo Dyn enthält pflanzliche Öle mit einem hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Diese liefern wertvolle Energie und können den normalen Stoffwechsel von Gelenken, Sehnen, Faszien und Muskeln unterstützen.
- Gelenk Support kombiniert Grünlippmuschel, Omega-3-Fettsäuren und L-Arginin – ein Aminosäure-Komplex, der sich in der praktischen Anwendung zur nährstoffergänzenden Versorgung bei erhöhter Beanspruchung des Bewegungsapparats bewährt hat.
Diese Ergänzungsfuttermittel stellen kein Ersatz für eine tierärztliche Diagnose oder Therapie dar, können aber sinnvoll zur Unterstützung im Alltag beitragen – insbesondere bei ernährungsbedingten Besonderheiten.
3.) Externe Laser-Therapie als unterstützende Maßnahme
Bei dieser in der Regel schmerz- und risikofreien Methode wird ein tiefenwirksamer Infrarot-Laserstrahl auf die entsprechende Körperregion gerichtet. Durch das entstehende elektromagnetische Feld kann die Durchblutung im Bereich von Bändern und Faszien angeregt werden. Diese Form der Anwendung wird in der Tiermedizin häufig zur begleitenden Unterstützung bei muskulären oder gelenkbezogenen Herausforderungen eingesetzt – insbesondere dann, wenn eine sanfte und nicht-invasive Maßnahme gewünscht ist.
Noch Fragen? Wir beraten Dich gerne.
In der 5-E™ Tierarztpraxis erzielen wir mit ganzheitlichen Verfahren in den meisten Fällen sehr gute Behandlungserfolge bei Hunden mit Patellaluxation. Bei Bedarf empfehlen wir Dir auch gerne einen Lasertherapeuten in Deiner Nähe. Bei Interesse kannst Du auf der Webseite der Tierarztpraxis einen Termin für eine persönliche Beratung buchen. Gerne bieten wir Dir auch die Möglichkeit einer Online-Beratung über unsere Plattform DGT MEDICAL an.
Was sind die besten Übungen für Hunde mit Patellaluxation?
Viele Hundehalter*innen denken, dass sie ihren Liebling bei einer Patellaluxation so viel wie möglich schonen sollten. Dabei spielt Bewegung sowohl bei der Behandlung als auch bei der Prävention von Kniegelenkserkrankungen eine wichtige Rolle.
- Muskelaufbau: Regelmäßige Bewegung stärkt die Muskulatur rund um das Knie. Ein starker Oberschenkelmuskel kann helfen, die Kniescheibe (Patella) an ihrem Platz zu halten und Luxationen zu vermindern oder zu verhindern.
- Beweglichkeit: Bewegung hält das Kniegelenk geschmeidig. Ein bewegliches Gelenk reduziert das Risiko von Steifheit und kann dazu beitragen, die Funktion des Gelenks zu erhalten und Schmerzen zu reduzieren.
- Durchblutung: Bewegung fördert die Durchblutung im betroffenen Bereich, was den Heilungsprozess unterstützen und Entzündungen reduzieren kann.
Spezielle Massagetechniken und Bewegungsübungen aus der Physiotherapie (z. B. Unterwasser-Laufband) können hilfreich sein, um die Stabilität des Kniegelenks zu verbessern und die umliegenden Muskeln zu stärken. Welche Art der Bewegung für Deinen Hund am besten geeignet ist, hängt von der Schwere der Luxation und seinem allgemeinen Gesundheitszustand ab und sollte daher immer mit dem Tierarzt/der Tierärztin abgesprochen werden.
Was kann ich meinem Hund bei Patellaluxation geben?
Schmerzmittel bei Patellaluxation sollten immer in Absprache mit der Tierärztin oder dem Tierarzt und unter Berücksichtigung möglicher Nebenwirkungen eingesetzt werden. Insbesondere chemische Schmerzmittel können die Organfunktion belasten – daher ist es wichtig, Nutzen und Risiken sorgfältig abzuwägen.
Unsere Tipps:
- Bei der Verabreichung von Schmerzmitteln kann die zusätzliche Gabe von Hepato Tab Dog dabei helfen, die normale Funktion der Leber zu unterstützen.
- DOLOR PLEX zur Unterstützung des Wohlbefindens
- Auch moderate Bewegung – angepasst an die individuelle Situation Deines Hundes – kann das allgemeine Wohlbefinden fördern. Sprich am besten mit dem behandelnden Tierarzt oder der Tierärztin darüber, welche Bewegungsformen in Frage kommen.
Kann ich meinen Hund vor Patellaluxation schützen?
Eine Patellaluxation lässt sich nicht mit Sicherheit verhindern. Es gibt jedoch Maßnahmen, mit denen Du das Risiko einer Kniegelenkserkrankung bei Deinem Hund reduzieren kannst – insbesondere durch die Stärkung von Muskulatur, Stoffwechsel und Verdauungssystem.
In unserer 5-E™ Tierarztpraxis haben sich folgende präventive Ansätze bewährt:
1.) Magen- und darmfreundliche Ernährung
Ein gut funktionierendes Verdauungssystem kann sich positiv auf den gesamten Bewegungsapparat auswirken. Wir empfehlen die Fütterung von kaltgepresstem Hundefutter, ergänzt durch natürliche Ergänzungsfuttermittel – abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse Deines Hundes. Gerne beraten wir Dich persönlich dazu.
2.) Ausreichend Bewegung – von klein auf
Bewegung unterstützt den Muskelaufbau und die Stabilität des Bewegungsapparats. Besonders in der Wachstumsphase ist es wichtig, Deinem Hund regelmäßige und gelenkschonende Aktivität zu ermöglichen.
3.) Medikamente bewusst einsetzen
Chemische Medikamente sollten nur dann gegeben werden, wenn sie wirklich notwendig sind – idealerweise nach tierärztlicher Rücksprache. So kann eine unnötige Belastung des Organismus vermieden werden.

Quellen
Franz-Viktor Salomon, Hans Geyer und Uwe Gille (2020). Anatomie der Tiermedizin Enke Verlag, 4. AuflageÜber Tierarzt Thomas Backhaus
Tierarzt Thomas Backhaus ist Spezialist für ganzheitliche Tiermedizin mit Schwerpunkt auf Mitochondrialer Medizin. 1996 gründete er die Tierärztliche Praxis zur Römischen Villa in Longuich. Heute leit