Hund mit weißem Fell und schwarzem Auge sitzt in sehr hohen Gras, und schaut in die Kamera.

Zeckenschutz beim Hund: Tipps für einen sorgenfreien Frühling

Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühling erwacht die Natur – und mit ihr leider auch die Zecken. Sobald Dein Hund durch Wiesen, Wälder oder hohes Gras streift, können die kleinen Blutsauger schnell zur Gefahr werden. Zecken lauern geduldig am Grashalm, lassen sich abstreifen und beißen sich in der Haut fest – oft unbemerkt. Besonders kritisch: Sie können gefährliche Krankheitserreger wie Borrelien oder Anaplasmen übertragen. Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig vorzusorgen. In diesem Ratgeber zeigen wir Dir, wie Du Deinen Hund wirksam vor Zecken schützen kannst – mit bewährten Tipps, ganzheitlichen Alternativen und praktischen Alltagsmaßnahmen. So könnt ihr die warme Jahreszeit unbeschwert genießen – ohne unliebsame Mitbringsel im Fell.
Das Wichtigste im Überblick
  • Schon ab einer Temperatur von 8 Grad Celsius werden Zecken aktiv und lauern auf Beute, die sie stechen können.
  • Zecken können verschiedene Krankheitserreger übertragen, die für Deinen Hund gefährlich sind.
  • Um Deinen Liebling bestmöglich vor Zeckenstichen zu bewahren, ist es wichtig, frühzeitig einen optimalen Schutz aufzubauen.
  • Für alle, die lieber auf chemische Präparate im Zeckeschutz verzichten möchten, gibt es mittlerweile viele pflanzliche und biozidbasierte Alternativen.
So kannst Du vorgehen
  • Täglicher Zecken-Check: Suche Deinen Hund nach jedem Aufenthalt im Freien gründlich ab – besonders an dünn behaarten Stellen wie Ohren, Achseln, Bauch und Pfoten.
  • Spazierwege klug wählen: Meide in der Hauptsaison von Mai bis Juni möglichst hohe Wiesen und zeckenreiche Waldränder. 
  • Pflege von außen: Bestimmte natürliche Öle und pflanzliche Pflegesubstanzen können helfen, den Eigengeruch Deines Hundes zu verändern – und ihn für Zecken weniger attraktiv zu machen. 
  • Stärkung von innen: Ein stabiles Verdauungssystem kann sich positiv auf das Hautmilieu und das allgemeine Wohlbefinden auswirken. Eine ausgewogene Ernährung spielt dabei eine wichtige Rolle.
  • Ruhezonen zeckensicher gestalten: Auch im Garten oder auf dem Balkon kann Zeckengefahr bestehen. Halte Rasenflächen kurz, beseitige Laubansammlungen und schaffe für Deinen Hund möglichst zeckenarme Ruheplätze.

Hinweis: Dieser Ratgeber enthält Empfehlungen zum Thema Zeckenschutz beim Hund. Wenn Du Dir unsicher bist, sprich am besten mit Deinem Tierarzt oder Deiner Tierärztin ab, welches Präparat für Deinen Hund geeignet ist.


Zeckenbiss beim Hund: Welche Risiken bestehen?

Wenn sich eine Zecke an Deinem Hund festsaugt, benötigt sie oft mehrere Tage für ihre Blutmahlzeit, bevor sie von selbst wieder abfällt. Obwohl eine Zecke im Fell meist gut sichtbar ist, kann die Einstichstelle später schwieriger auszumachen sein und zu Juckreiz sowie Schwellungen führen. Durch intensives Kratzen kann es außerdem zu weiteren Hautentzündungen kommen. Ein besonderes Risiko geht von den Krankheitserregern aus, die durch die winzigen Blutsauger übertragen werden können und die teils gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit Deines Hundes haben.


Welche Zeckenkrankheiten können Hunde durch einen Zeckebiss bekommen?

In Deutschland können vor allem die folgenden von Zecken übertragenen Erkrankungen eine Gefahr für junge und erwachsene Hunde darstellen:

  • Die Lyme-Borreliose zählt zu den am meisten verbreiteten Infektionskrankheiten, die hierzulande von Zecken übertragen werden. Typische Anzeichen sind Fieber, geschwollene Lymphknoten, Schmerzen in den Gelenken oder auch Lähmungserscheinungen.
  • Anaplasmose wird von Parasiten, den sogenannten Anaplasmen, hervorgerufen. Diese greifen die weißen Blutkörperchen an und führen zu deren Zerstörung, was meist schwerwiegende gesundheitliche Schäden nach sich zieht.
  • Die als Hunde-Malaria bekannte Babesiose wird durch Parasiten (Babesien) verursacht, die durch Zeckenstiche auf den Hund übertragen werden. Die Infektion führt dazu, dass die Babesien die roten Blutkörperchen angreifen und zerstören, was typischerweise mit einer Blutarmut (Anämie) einhergeht.
  • Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ist eine virale Erkrankung, die meist akut verläuft und das Nervensystem beeinträchtigt. Dabei kommt es zu einer Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, die im extremen Fall tödlich enden kann. Ein schwaches Immunsystem kann die Anfälligkeit für eine FSME-Infektion beim Hund erhöhen, wie tiermedizinische Beobachtungen gezeigt haben.
  • Ehrlichiose ist eine Mittelmeerkrankheit, die in zahlreichen Urlaubsländern (wie Italien, Spanien, Griechenland) vorkommt und Hunden gefährlich werden kann. Die Krankheitserreger (Ehrlichien) befallen bestimmte weiße Blutzellen und können sich im gesamten Köper ausbreiten, was zu weiteren Schäden führen kann. Inzwischen wurden auch in Gebieten nördlich der Alpen, einschließlich Deutschland, vereinzelt Ehrlichien in Zecken gefunden.
Heller Labrador liegt glücklich im Gras auf einer Blumenwiese
Nicht nur in hohen Wiesen, auch im Wald oder im Garten können Zecken lauern und die Gesundheit Deiner Fellnase gefährden.

Welches Zeckenmittel ist das Richtige für meinen Hund?

  • Kautabletten: Diese sind in der Tierarztpraxis oder Apotheke erhältlich. Nach der Einnahme verteilt sich der Wirkstoff im Blutkreislauf des Hundes und soll bis zu 12 Wochen Schutz vor durch Zecken übertragbare Erkrankungen bieten. Du solltest jedoch beachten, dass der Wirkstoff auch in den gesamten Blutkreislauf und alle Körperzellen des Hundes gelangt.
  • Spot-On Präparate: Diese können sowohl rezeptpflichtig als auch rezeptfrei erworben werden. Die Flüssigkeit wird dem Hund auf die Haut entlang der Rückenlinie geträufelt. Da der Wirkstoff sehr giftig ist, darf er nicht vom Hund abgeleckt werden oder durch Streicheln auf die Haut von Kindern gelangen. Leider gelangt auch dieser Wirkstoff über die Haut in den Organismus des Hundes.
  • Zeckenhalsbänder: Diese enthalten Wirkstoffe wie Deltamethrin oder Diazinon, die Zecken abtöten sollen. Sie wirken durch die Aufnahme über das Hautfett, wodurch sie sich im gesamten Körper des Hundes verbreiten. Bei manchen Hunden können Zeckenhalsbänder jedoch zu negativen Reaktionen führen.
  • Natürliche Zeckenmittel: Es gibt auch eine Auswahl an natürlichen Präparaten, darunter Tabletten mit Zistrose (Cistus Incanus) und Spot-Ons auf Basis von Bioziden, welche Deinen Hund mit weniger Chemikalien belasten. Du solltest Dir bewusst sein, dass nicht alle natürlichen Mittel wissenschaftlich auf Ihre Wirksamkeit geprüft sind. Daher empfehlen wir, Bewertungen und Erfahrungsberichte sorgfältig durchzulesen, bevor Du Dich für ein Produkt entscheidest.
Tipp: Am Ende dieses Ratgebers findest Du eine Übersicht unserer bewährten, ganzheitlichen Präparate zur Zeckenprophylaxe.

Welche Nebenwirkungen können chemische Zeckenmittel für Hunde verursachen?

Chemische Zeckenmittel zeigen in vielen Fällen eine gute Wirksamkeit gegen Zecken und andere Ektoparasiten. Gleichzeitig ist bekannt, dass sie – je nach Wirkstoff und individueller Empfindlichkeit – Nebenwirkungen wie Hautirritationen, Magen-Darm-Beschwerden oder neurologische Reaktionen hervorrufen können. Die Auswahl eines geeigneten Produkts sollte daher immer in Absprache mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt erfolgen, um Nutzen und potenzielle Risiken sorgfältig gegeneinander abzuwägen.

Aus Sicht der ganzheitlichen Tiermedizin wird außerdem diskutiert, dass bestimmte chemische Wirkstoffe auch Auswirkungen auf die Darmflora haben können, da sie das mikrobielle Gleichgewicht im Verdauungstrakt beeinflussen. Besonders bei jungen Tieren, deren Mikrobiom sich noch im Aufbau befindet, kann dies problematisch sein. Einige Tierärzt*innen empfehlen deshalb, bei Welpen möglichst auf natürliche Alternativen zurückzugreifen – insbesondere wenn kein starker Parasitenbefall vorliegt.

Unsere Empfehlung: Achte auf eine individuell passende Lösung und begleite die Parasitenprophylaxe gegebenenfalls mit einer gezielten Unterstützung der Darmflora.

Wie kann ich meinen Hund vor Zecken schützen?

Tipp 1: Suche Deinen Hund nach jedem Spaziergang gründlich ab.
Suche Deinen Hund nach jedem Aufenthalt im Grünen sorgfältig nach Zecken ab. Solltest Du einen Blutsauger entdecken, ist es wichtig, ihn so schnell wie möglich zu entfernen. Am effektivsten geht das mit einer speziellen Zeckenkarte, Zeckenzange oder auch Zeckenschlinge. Ziehe die Zecke vorsichtig aus der Haut, ohne sie dabei zu zerdrücken. Besonders wichtig ist es, das Werkzeug direkt an der Haut anzusetzen, um sicherzustellen, dass auch der Kopf entfernt wird. Da Zecken erst nach 24 bis 48 Stunden Krankheitserreger übertragen, zahlt sich schnelles Handeln aus!

Tipp 2: Pflege die Haut nach dem Entfernen der Zecke.
Ein Zeckenstich kann insbesondere bei jungen Hunden Entzündungen oder verstärkten Juckreiz verursachen. Von daher empfehlen wir, die betroffene Hautstelle nach dem Herausziehen der Zecke mit einer Pflege zu behandeln. Dafür empfehlen wir unser SILBERSPRAY.

Tipp 3: Trage vor dem Spazierengehen ein Zeckenmittel auf.
Trage ein Zeckenmittel für Hunde auf die Haut und das Fell Deines Lieblings auf, bevor ihr nach draußen geht. Wir empfehlen dafür unser Para Ex Spot-On DOG 50 ml mit Macadamia-Extrakte und ätherische Öle, die gleichzeitig die Haut und das Fell Deines Hundes pflegen. 

Tipp 4: Meide stark befallene Hot-Spots.
In Deutschland erstreckt sich die Zecken-Saison hauptsächlich von März bis Oktober. Vor allem zwischen Mai und Juni sollen die Blutsauger besonders aktiv sein. Während dieser Monate solltest Du hohe Wiesen und bestimmte Waldstücke lieber umgehen und mit Deinem Hund auf gemähte Wiesenflächen, Feldwege oder Parks ausweichen.

Tipp 5: Unterstütze die natürliche Darmfunktion Deines Lieblings.
Unsere Empfehlung aus tierärztlicher Erfahrung: Ein gut versorgter Hund mit stabiler Verdauungsfunktion und ausgewogener Darmflora zeigt häufig eine geringere Anfälligkeit gegenüber äußeren Einflüssen – auch gegenüber Zecken. Deshalb empfehlen wir, das Magen-Darm-System durch eine passende Ernährung zu unterstützen. So kannst Du die physiologischen Abwehrmechanismen Deines Hundes auf natürliche Weise fördern.

Übrigens: Wenn Du mehr über das 5-E™ Ernährungskonzept erfahren möchtest, dann wirf einen Blick auf diese Seite.

Tipp 6: Setze auf Produkte zur inneren Anwendung.
Viele Hundehalter*innen nutzen natürliche Ergänzungsfuttermittel, um das Haut- und Fellmilieu ihres Hundes so zu unterstützen, dass der Duftabdruck für Zecken weniger attraktiv erscheint. Ein Beispiel ist unser Endozeck Plus. 

Tipp 7: Achte auf die Stimmung und das Verhalten Deines Hundes.
Wenn ein Hund von einer Zecke gestochen wird, kann dies Unbehagen, Juckreiz oder Schmerzen verursachen, was zu einer Veränderung des allgemeinen Wohlbefindens führen kann, wie Müdigkeit und Schlappheit, weniger Interesse an Bewegung, Gereiztheit oder sogar Ängstlichkeit. Zudem können durch Zecken übertragene Erkrankungen zu Symptomen wie Lethargie, Appetitlosigkeit oder Fieber führen. Wenn Dir solche Veränderungen an Deinem Hund auffallen, solltest Du ihn besonders gründlich nach Zecken absuchen und im Zweifelsfall einen Termin in der Tierarztpraxis vereinbaren.

Tipp 8: Vermeide den Kontakt mit Artgenossen und Kindern.
Falls Du Dich dazu entscheidest, ein chemisches Zeckenmittel bei Deinem Hund anzuwenden, solltest Du darauf achten, dass er danach keinen Kontakt zu Kindern hat. Außerdem solltest Du vermeiden, dass andere Hunde den Wirkstoff beim Toben und Spielen ablecken können. Nach dem Einsatz eines solchen Zeckenmittels empfehlen wir außerdem, die Darmfunktion Deines Lieblings durch natürliche Ergänzungsfuttermittel zu unterstützen.


Unterstützung bei Zecken für Hunde von Das Gesunde Tier

Mit unseren erprobten Präparaten kannst Du Deinem Hund eine tierärztlich durchdachte Unterstützung in der Zeckenzeit anbieten. Bei der Entwicklung unserer Produkte verwenden nur Inhaltsstoffe, deren Wirkungsweise wir über viele Jahre erforscht haben.

  • Para Laurin Spot-On enthält eine ausgewählte Mischung aus Kokosöl, Neemöl, Schwarzkümmelöl und Zitroneneukalyptus. Diese Kombination kann dabei begleiten, den Befall mit Zecken und anderen Lästlingen zu reduzieren – ohne den Organismus Deines Hundes so stark zu belasten wie ein chemisches Spot-On.
  • Für eine umfassende, pflegende Anwendung empfehlen wir die Kombination mit dem Para Laurin Balsam. Der Balsam pflegt die Haut, verleiht dem Fell einen angenehmen Duft und kann unterstützend wirken, indem er das Hautmilieu für Zecken weniger attraktiv macht.
  • Zur inneren Unterstützung kannst Du zusätzlich ENDOZECK PLUS Pulver einsetzen. Es enthält natürliche B-Vitamine, Vitamin B1 in hoher Konzentration (100.000 mg/kg), sowie Baldrian, Thymian und Rosmarin – eine Kombination, die den Hautstoffwechsel unterstützt und helfen kann, ein zeckenunfreundliches Hautmilieu zu fördern. 
Frau und Cocker Spaniel sitzen sehr glücklich auf einer Wiese
So happy together! Mit einem durchdachten Zeckenschutz können Dein Hund und Du die warme Jahreszeit unbeschwert genießen.

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Über Tierarzt Thomas Backhaus

Tierarzt Thomas Backhaus ist Spezialist für ganzheitliche Tiermedizin mit Schwerpunkt auf Mitochondrialer Medizin. 1996 gründete er die Tierärztliche Praxis zur Römischen Villa in Longuich. Heute leit ... Weiterlesen

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