
Giardien beim Hund: Erkennen, Behandeln, Vorbeugen
Inhaltsverzeichnis
- Was sind Giardien?
- Sind Giardien beim Hund ansteckend?
- Warum bekommt ein Hund Giardien?
- Wie verhält sich ein Hund, der Giardien hat?
- Wie kann man Giardien beim Hund feststellen?
- Wie kann man Giardien beim Hund behandeln?
- Kann man Giardien beim Hund natürlich behandeln?
- Was passiert, wenn man Giardien nicht behandelt?
- Wie kann ich meinen Hund vor Giardien schützen?
- Giardien sind einzellige Parasiten, die sich in der Darmschleimhaut unserer Hunde ansiedeln können.
- Sie kommen unter anderem in verunreinigtem Wasser und im Kot anderer Fleischfresser vor.
- Giardien verursachen meistens dann Probleme, wenn sie sich massenhaft vermehren.
- Symptome einer Giardien-Infektion können starke Blähungen, Erbrechen oder Durchfall sein.
- Ein beschädigtes Magen-Darm-Milieu bietet in vielen Fällen optimale Bedingungen für eine Infektion.
- Informiere Dich hier über die möglichen Symptome und Ursachen von Giardien beim Hund.
- Lass bei Verdacht auf eine Infektion Schnelltest auf Giardien in der Tierarztpraxis durchführen. Mit dem Paracheck Plus von „Das Gesunde Tier" kannst Du den Hundekot auf Giardien und Würmer untersuchen lassen. Der Test lässt sich ganz bequem von Zuhause aus durchführen.
- Verabreiche Deinem Liebling über einem Zeitraum von ca. 3 bis 6 Wochen als ernährungsphysiologische Begleitung die Gia-Kur für Hunde. Diese kannst Du ganz einfach unter das Futter mischen.
- Auch die Ernährung spielt bei Giardien eine wichtige Rolle, diese sollte möglichst basisch und leicht verdaulich sein. Wenn Dein Hund Giardien hat, empfehlen wir daher, seine Ernährung zunächst auf unser extrudiertes Schonkostfutter GLUCO umzustellen.
- Sollte Dein Hund gleichzeitig unter akutem Durchfall und Verdauungsstörungen leiden, kannst Du ihm für einen Zeitraum von bis zu 4 Wochen zusätzlich als ernährungsphysiologische Unterstützung Digesto SOS-Paste verabreichen oder unter das Futter mischen.
Hinweis: Dieser Ratgeber enthält Empfehlungen für unterstützende Maßnahmen bei einer Giardien-Infektion. Zur genauen Abklärung der Diagnose und Therapie Deines Hundes ist ein Besuch in der Tierarztpraxis unerlässlich!
Was sind Giardien?
Bei Giardien handelt es sich um mikroskopisch kleine, einzellige Parasiten. Gewöhnlich sitzen sie im Verdauungstrakt und ernähren sich vom durchströmenden Nahrungsbrei. Giardien werden für Hunde meistens dann zum Problem, wenn sie sich stark vermehren. Dabei können sie dem Dünndarm wichtige Nährstoffe stehlen und Entzündungen sowie dauerhaften Durchfall verursachen. In diesem Fall spricht man von einer Giardiose.
Nicht nur Hunde – auch Katzen, landwirtschaftliche Nutztiere (u. a. Kühe und Schweine) und Menschen können sich mit Giardien anstecken. Sie sind weit verbreitet und kommen unter anderem in verschmutztem oder abgestandenem Wasser vor, aber auch in verunreinigten Nahrungsmitteln. Besonders häufig sind Giardien in Hundekot oder in den Kothaufen anderer Fleischfresser zu finden (in Berlin sollen beispielsweise 80 % aller Hundehaufen befallen sein), über den sich weitere Tiere anstecken können.
Sind Giardien beim Hund ansteckend?
Ja, Giardien können von Tieren auf Menschen übertragen werden (man bezeichnet solche Krankheiten als Zoonosen). Hast Du Dich mit Giardien angesteckt, kann dies zu unangenehmen Symptomen wie Durchfall und Bauchschmerzen führen. Deshalb ist es wichtig, auf eine gute Hygiene zu achten und die Umgebung Deines Hundes gründlich zu reinigen und zu behandeln, wenn er eine Giardien-Infektion hat. So kannst Du Dich und Deine Liebsten vor einer Ansteckung schützen.
Warum bekommt ein Hund Giardien?
Hunde können sich auf verschiedenen Wegen mit Giardien anstecken. Dazu gehören unter anderem:
- Schnüffeln oder Lecken an Gras, an dem Tierkot haftet
- Fressen von mit Giardien befallenem Kot
- Trinken von kontaminiertem Wasser aus Näpfen oder Pfützen
- Enger Kontakt mit anderen Hunden, die Giardien haben
- Hundemütter können Giardien auch an ihre Welpen weitergeben
Grundsätzlich können Hunde jeden Alters an einer Giardiose erkranken, jedoch sinkt das Risiko mit zunehmendem Lebensalter. Statistisch gesehen infizieren sich 70% der Junghunde im ersten Lebensjahr mindestens einmal mit Giardien. Außerdem spielen verschiedene Umweltfaktoren wie Stress, Fehlfütterung oder ungenügende Hygienebedingungen eine Rolle bei der Entstehung der Erkrankung.
Eine Giardiose wird oft durch ein geschwächtes Magen-Darm-System begünstigt.
Unseren klinischen Beobachtungen zufolge verursachen Giardien oft nur dann Probleme, wenn sie zu zahlreich und gleichzeitig mit radikalisierten Eigenschaften ausgestattet sind. Dies geschieht meist bei einem langfristigen Befall und wenn das Magen-Darm-Milieu des betroffenen Tieres stark beschädigt ist (zum Beispiel durch Fehlernährung, Übersäuerung, Nährstoffverluste, die Gabe von Medikamenten, unangebrachte Wurmkuren, zu viele Impfungen, u.v.m.).
Entscheidend ist der Lebensraum der Mikroorganismen in Magen und Darm.
Eine Infektion ist hauptsächlich dann möglich, wenn es den Giardien gelingt, sich an die kleinen Zotten der Darmschleimhaut zu heften und sich dort zu vermehren. Optimale Voraussetzungen dafür bietet ein gestörtes Magen-Darm-Milieu, das wiederum durch zu viel Säure, Sauerstoffverarmung, Verklebungen der Darmzotten oder Gase verursacht werden kann. Mögliche Folgen eines starken Giardien-Befalls sind eine behinderte Aufnahme von wichtigen Nährstoffen, Energieverluste, Durchfälle und eine geschwächte Fettverwertung.
Wie verhält sich ein Hund, der Giardien hat?
Ob Dein Liebling unter einem starken Befall von Giardien leidet, lässt sich im Vorfeld nicht so leicht feststellen – denn nicht alle betroffenen Vierbeiner erwecken den Anschein, krank zu sein. Je nach Zustand des Immunsystems können die Giardien entweder völlig ohne Symptome im Hund leben oder aber verschiedene Beschwerden verursachen. Bei massenhaftem Auftreten oder einem geschwächten Immunsystem können sie schwere Entzündungen im Darm hervorrufen, mit den entsprechende Begleiterscheinungen.
Folgende Symptome können auf eine Giardien-Infektion beim Hund hinweisen:
- Bauchschmerzen
- Starke Blähungen und Darmgeräusche
- Erbrechen
- Akut auftretender, oder von Zeit zu Zeit wiederkehrender Durchfall
- Appetitlosigkeit
- Fieber
- Dünnbreiiger oder wässriger Kot mit einem faulen bzw. ranzigen Geruch, oft enthält dieser Fett- oder Schleimbeimengungen (seltener Blutbeimengungen)
- Bei Welpen und Jungtieren: zunehmender Gewichtsverlust bei gleichbleibendem Appetit
Sollten Dir eins oder mehrere dieser Symptome bei Deinem Hund auffallen, empfehlen wir Dir, zeitnah in eine Tierarztpraxis zu gehen, um eine mögliche Infektion mit Giardien rechtzeitig behandeln zu lassen.

Wie kann man Giardien beim Hund feststellen?
Gewissheit erhältst Du über einen einfachen Labortest in der Tierarztpraxis. Dabei wird eine Kotprobe Deines Hundes auf Giardien-Zysten untersucht. Manchmal wird auch ein Schnelltest durchgeführt, der nach Antigenen der Giardien im Kot sucht.
Zusätzlich empfehlen wir, eine bakterielle und mykologische Kotanalyse durchführen zu lassen. Sollte Dein Hund bereits starke Symptome zeigen, empfehlen wir außerdem eine Blutanalyse und eine spezielle Vitalblutanalyse unter dem Dunkelfeldmikroskop.
Giardien-Diagnose erstellen: Geht auch ohne Tierarztbesuch.
Mit dem Paracheck Plus von „Das Gesunde Tier" kannst Du den Hundekot auf Giardien und Würmer untersuchen lassen. Der Test lässt sich ganz bequem von Zuhause aus durchführen. Nach Einsendung der Proben an unser Speziallabor erhältst Du einen ganzheitlichen Testbericht mit individuellen Handlungsempfehlungen von Tierarzt Thomas Backhaus.
Wie kann man Giardien beim Hund behandeln?
Zur Behandlung von Giardien bei Deinem Hund wird der Tierarzt/die Tierärztin in der Regel eine medikamentöse Therapie empfehlen, die Du genau nach Anweisung durchführen solltest. Zusätzlich ist es wichtig, die Umgebung Deines Hundes sauber und hygienisch zu halten, indem Du diese regelmäßig reinigst und desinfizierst.
Nach der Behandlung sind in der Regel Nachuntersuchungen erforderlich, um sicherzugehen, dass alle Giardien bei Deinem Hund beseitigt sind. Das Tückische an einer Giardien-Infektion ist nämlich, dass die Symptome zwischenzeitlich abklingen können. Das bedeutet jedoch nicht zwingend, dass die Infektion überstanden ist. Nicht selten ist eine Besserung der Symptome nur von kurzer Dauer.
Empfohlene Hygienemaßnahmen bei Giardien
Die Organisation ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) empfiehlt eine Reihe von Hygienemaßnahmen, die Du befolgen solltest, wenn Dein Hund eine Giardiose hat. Auf diesem Weg kannst Du verhindern, dass die Parasiten auf andere im Haushalt lebende Menschen oder Tiere übertragen werden. Zusätzlich unterstützt Du so die erfolgreiche Behandlung der Giardien, indem Du vermeidest, dass sich Dein Hund erneut ansteckt.
Kann man Giardien beim Hund natürlich behandeln?
Uns erreichen häufig Fragen, ob Giardien beim Hund auch ohne klassische Medikamente behandelt werden können. Dies muss natürlich jeder Halter individuell vom Tierarzt entscheiden lassen. Unsere Erfahrung aus der ganzheitlichen Tiermedizin zeigt: Medikamente führen häufig nur zu einer vorübergehenden Reduktion der Parasiten. Wird das Darmmilieu nicht gleichzeitig gestärkt und langfristig stabilisiert, können sich Giardien erneut ansiedeln – oft hartnäckiger als zuvor.
Deshalb setzen wir ergänzend zur tierärztlichen Behandlung auf eine ganzheitliche Darmpflege. Ziel ist es, das Gleichgewicht im Darm nachhaltig zu fördern, das Mikrobiom zu stabilisieren und so das Milieu für Giardien dauerhaft unattraktiv zu machen.
Für eine nachhaltige Verbesserung empfehlen wir deshalb:
- Reparatur des Mikrobioms (Bakteriengemeinschaft im Darm)
- Unterstützung des Immunsystems
- Stärkung der roten Blutkörperchen
- Reaktivierung der Meridiane (Kanäle, in denen die Lebensenergie fließt)
5-E™ Ergänzungsfuttermittel-Empfehlungen zur ernährungsphysiologischen Begleitung bei Giardienbefall
- Unsere GIA-KUR für Hunde enthält sorgfältig ausgewählte Probiotika und Ergänzungsfuttermittel, die das Magen-Darm-Milieu unterstützen und zu einer ausgewogenen Besiedlung des Darms beitragen können. Ziel ist es, das körpereigene Mikrobiom zu stabilisieren und so das Darmmilieu nachhaltig zu fördern.
- Bei akuten Verdauungsbeschwerden oder weichem Kot kann Digesto SOS-Paste dabei unterstützen, den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt zu stabilisieren. Die enthaltenen Probiotika können außerdem einen Beitrag zum Wiederaufbau der Darmflora leisten.
- Nach Abschluss einer medikamentösen Behandlung empfehlen wir eine Darmkur für Hunde zur nutritiven Begleitung. Sie kann den Darm gezielt mit ausgewählten Nährstoffen versorgen, die Verdauung unterstützen und die Grundlage für eine stabile Darmflora schaffen.
Was dürfen Hunde mit einer Giardiose essen?
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Giardien beim Hund zu behandeln. Eine gängige Empfehlung bei einer Giardiose ist, möglichst keine Kohlenhydrate zu füttern. Auf diesem Weg soll den Giardien die Nahrung entzogen werden, da sich diese insbesondere von Kohlenhydraten ernähren.
Wir raten von dieser Vorgehensweise aus mehreren Gründen ab: Zum einen würde man das Mikrobiom so auch „hungern“ lassen – zum anderen liefern gesunde Kohlenhydrate in Form von Vollkornreis oder Hirse wichtige Ballaststoffe für die guten Darmbakterien und können zudem dafür sorgen, dass das Magen-Darm-Milieu nicht zu sauer wird. Dies ist bei der Fütterung von zu viel Protein nämlich häufig der Fall. Ein saures Magen-Darm-Milieu wiederum bietet den Giardien optimale Bedingungen, um sich zu vermehren.
Wenn Dein Hund Giardien hat, empfehlen wir als Ernährung unser extrudiertes Schonkostfutter GLUCO. Die leicht verdauliche Rezeptur mit natürlichen Inhaltsstoffen und Entenfleisch als hochwertige Proteinquelle belastet den Magen-Darm-Trakt nicht unnötig. Die enthaltenen Kartoffeln liefern gesunde Kohlenhydrate und sind eine gute Quelle für Vitamin C, Vitamin B6 und verschiedene Mineralstoffe. Gleichzeitig liefern Flohsamenschalen und Möhrentrester wertvolle Ballaststoffe für die guten Darmbakterien.
Was passiert, wenn man Giardien nicht behandelt?
Besonders wichtig bei einer Giardien-Infektion sind eine konsequente Behandlung und die nachhaltige Stärkung des Darmsystems. Ansonsten kann es auf Dauer zu Nährstoffmangel, Entzündungen, Energieverlust, Gasbildung oder einer geschwächte Fett- und Proteinverwertung kommen. Dies kann vor allem für Welpen, Hunde-Senioren und Tiere mit geschwächtem Immunsystem eine ernste Gefahr für die Gesundheit darstellen.
Nicht zu vergessen: Da Giardien ansteckend sind, schützt Du durch einen frühzeitigen Schnelltest und eine konsequente Behandlung auch Dich und Deine Liebsten.
Wie kann ich meinen Hund vor Giardien schützen?
Um Deinen Liebling bestmöglich vor einer Giardien-Infektion zu schützen, ist es entscheidend, auf ausreichend Sauberkeit und Hygiene zu achten.
Hier sind ein paar Tipps, die Du im Alltag umsetzen kannst:
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Quellen
Barbara Kohn und Günter Schwarz (2017). Praktikum der Hundeklinik 12. Auflage, Enke VerlagBewertungen für diesen Artikel
Über Tierarzt Thomas Backhaus
Tierarzt Thomas Backhaus ist Spezialist für ganzheitliche Tiermedizin mit Schwerpunkt auf Mitochondrialer Medizin. 1996 gründete er die Tierärztliche Praxis zur Römischen Villa in Longuich. Heute leit