
Wie geht artgerechtes Füttern? Oder: Warum Dein Hund nicht wie ein Wolf ernährt werden sollte.
Als Hundehalter hast Du bestimmt schon davon gehört, dass der Hund wie ein Wolf ernährt werden sollte. Hier räumen wir mit diesem Mythos auf und erklären, was eine artgerechte Ernährung für Hunde ausmacht. So bist Du bestens darüber informiert, was Dein Vierbeiner wirklich braucht – und lässt Dir in Sachen „artgerechter Ernährung“ keinen Wolf mehr aufbinden...
Inhaltsverzeichnis
- Der Weg vom Wolf zum besten Freund des Menschen.
- Die Verdauung des Hundes hat sich an unsere Ernährung angepasst.
- Würdest Du das einem Wolf erlauben?
- Was genau unterscheidet den Wolf vom Hund?
- Was unsere Tierärzte in der Praxis beobachten
- Warum eine artgerechte Ernährung auch darmfreundlich sein sollte.
- Der Hund ist kein Wolf. Und sollte nicht wie ein Wolf ernährt werden.
- Das Gesunde Tier bietet artgerechtes, naturnahes Futter für Hunde. Was bedeutet das?
- Dein Hund ist einzigartig. Finde das Futter, das am besten zu ihm passt.
- Im Zuge der Domestizierung hat sich die Verdauung der Hunde verändert.
- Anders als Wölfe können Hunde Kohlenhydrate verdauen und als Energiequelle nutzen.
- Hunde haben im Zuge der Domestizierung mehr Gene für die Stärkeverdauung entwickelt
- Viele ernährungsbedingte Probleme hängen mit einer unausgeglichenen Magen-Darm-Funktion zusammen.
- Hunde profitieren von einer Kombination aus hochwertigen tierischen Proteinen, gesunden Fetten, ausgewählten Ballaststoffen und moderaten Kohlenhydratquellen
Der Hund muss wie ein Wolf ernährt werden: Dieser Mythos hält sich nach wie vor hartnäckig. Unsere heutigen Haushunde, egal ob Chihuahua oder Deutsche Dogge, sind keine reinen Fleischfresser (Carnivoren), sondern Fleisch-Allesfresser (Carni-Omnivoren). Auch der Wolf frisst nicht nur das Muskelfleisch seiner Beute. Innereien, Sehnen, Knochen sowie der Magen- und Darminhalt des Beutetieres gehören ebenfalls auf seinen Speiseplan.
Der Weg vom Wolf zum besten Freund des Menschen.
Die Wege in der genetischen Entwicklung von Wolf und Hund haben sich schon vor Tausenden von Jahren getrennt. Ursprünglich standen Wölfe in Nahrungskonkurrenz zu den Menschen, die als Jäger und Sammler unterwegs waren. Mit der Entwicklung hin zu Ackerbau und Viehzucht vor etwa 10.000 Jahren wuchs das Interesse unserer menschlichen Vorfahren, Wölfe zu zähmen und beispielsweise zum Schutz des Weideviehs einzusetzen.
Nachdem der Mensch begann, den Wolf für seine Zwecke zu domestizieren, veränderte sich nach und nach die äußere Gestalt der Tiere. So wurden Schädel und Gebiss kleiner. Die domestizierten Hunde hatten ein niedrigeres Aggressionspotential als Wölfe, was ihr Sozialverhalten für den Menschen praktischer machte. Aber auch die Verdauung der Hunde hat sich im Laufe der Zeit entschieden verändert...

Die Verdauung des Hundes hat sich an unsere Ernährung angepasst.
Mit der Domestikation veränderte sich auch das Nahrungsangebot der Hunde. Natürlich wurde ihnen nicht jeden Tag Fleisch von den Weidetieren oder einer Jagdbeute gefüttert. Die Hunde fraßen unter anderem auch pflanzliche Abfälle. So hat sich ihr Verdauungssystem mit der Zeit an den neuen Speiseplan angepasst, auf dem unter anderem Kohlenhydrate (und insbesondere Stärke) standen.
Diese Entwicklung bestätigt auch eine im Jahr 2013 veröffentlichte Genom-Analyse an Hunden und Wölfen*: Im Vergleich zu Wölfen wurden bei Hunden deutliche Veränderungen in der Kohlenhydratverdauung nachgewiesen:
- Die Enzymausschüttung für den Stärkeabbau ist bei Hunden ausgeprägter.
- Die Enzymaktivität ist bei Hunden höher.
- Die Glukoseaufnahme im Darm ist im Vergleich zu Wölfen erhöht.
Als Fazit zeigt die Untersuchung, dass es Hunde im Zuge der Domestikation geschafft haben, sich an die menschliche Ernährung anzupassen und größere Mengen an Stärke als Energiequelle zu nutzen. Hunde können also einen gewissen Anteil an Kohlenhydraten verdauen. Wichtig dabei ist, dass die im Futter enthaltenen Kohlenhydrate so „aufgeschlossen“ sind, dass die körpereigenen Enzyme des Hundes diese verarbeiten können.

* The genomic signature of dog domestication reveals adaptation to a starch-rich diet, Erik Axelsson et al.
Würdest Du das einem Wolf erlauben?
Neben der angepassten Verdauung gibt es noch andere Punkte, die eindeutig zeigen, dass wir unsere Hunde nicht mehr mit dem Wolf gleichsetzen sollten. Dazu zählen ganz klar die heutigen Lebensbedingungen unserer Vierbeiner. Die meisten Hunde leben mit engem Familienanschluss in der Wohnung oder im Haus. Dort ist es im Winter mollig warm. Und bei ungemütlichem „Schietwetter“ dürfen unsere Lieblinge gerne drinnen bleiben. Auf diesem Weg sind unsere Hunde deutlich seltener Stressfaktoren wie erhöhter Wachsamkeit, Frieren oder Verteidigungsbereitschaft ausgesetzt als ein Wolf. Stattdessen teilen wir mit ihnen unser Sofa oder sogar das Bett. Und natürlich gehen wir mit unserem Hund nicht gemeinsam auf Beutejagd…

Was genau unterscheidet den Wolf vom Hund?
Zugegeben: Es ist gar nicht so einfach, das Bild des Wolfes aus dem Kopf zu kriegen, wenn wir an Hunde denken. Neben ihrem Erscheinungsbild und Sozialverhalten unterscheiden sich Wölfe aus vielen weiteren Gründen von unseren heutigen Hunden:
- Wölfe leben im Freien.
- Wölfe befinden sich in ständiger Verteidigungsbereitschaft.
- Wölfe jagen nur frühmorgens und das auch nur, wenn der Hunger groß genug ist.
- Wölfe legen täglich eine große Wanderstrecke zurück (der Timberwolf zum Beispiel läuft den ziehenden Karibus täglich um die 50 km hinterher).
- Wölfe müssen ihre Beute oft noch zusätzlich bis zu 100 km weit hetzen.
- Wölfe verzehren in kurzer Zeit große Mengen an Fleisch, Innereien, Knochen, Gewebe und fermentierten Pflanzenanteilen (aus Magen und Darm des Beutetiers).
- Wölfe können große Futtermengen über eine lange Zeitspanne verdauen und ihren Körper entschlacken, bis sie so hungrig sind, dass sie wieder jagen gehen.
Was unsere Tierärzte in der Praxis beobachten
Unsere Tierärzte für ganzheitliche Tiermedizin stellen bei vielen Hunden auffällige Veränderungen in der Magen-Darm-Flora fest – und das zunehmend bereits innerhalb kurzer Zeiträume. Die Ergebnisse von zahlreichen Stuhlproben zeigen dabei ein deutlich aus dem Gleichgewicht geratenes Mikrobiom.
Nach Einschätzung unserer Experten können verschiedene Faktoren zu diesen Veränderungen beitragen:
- eine unausgewogene oder dauerhaft ungeeignete Ernährung
- eine häufige oder nicht optimal abgestimmte Anwendung von Medikamenten wie Wurmkuren oder Antibiotika
- Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei bestimmten Bakterienstämmen wie Escherichia coli (E. coli) sowie einzelligen Parasiten wie Giardien. Diese Mikroorganismen besitzen nach aktuellem Wissensstand eine gewisse Fähigkeit zur Verbreitung – sowohl auf andere Hunde als auch auf empfindliche Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Unser Fazit:
Ein gesundes und stabiles Verdauungssystem beginnt mit einer darmfreundlichen Ernährung. Die Zusammensetzung des Futters und der gezielte Einsatz unterstützender Maßnahmen können wesentlich dazu beitragen, das Mikrobiom in Balance zu halten.
Warum eine artgerechte Ernährung auch darmfreundlich sein sollte.
In der langjährigen Praxis unserer Tierärzt:innen hat sich gezeigt: Ein gut funktionierendes Verdauungssystem kann wesentlich zum allgemeinen Wohlbefinden von Hunden beitragen. Viele Tiere zeigen eine verbesserte Lebensqualität, wenn ihre Fütterung den individuellen Bedürfnissen angepasst wird – insbesondere unter Berücksichtigung einer ausgewogenen, darmfreundlichen Ernährung.
Darum legt das 5-E™ Fütterungskonzept besonderen Wert auf:
- Zutaten, die den Magen-Darm-Trakt nicht unnötig belasten
- eine Rezeptur, die auf eine optimale Verwertbarkeit ausgerichtet ist
- Ergänzungsfuttermittel, die den täglichen Nährstoffbedarf gezielt unterstützen
ballaststoffreiche Komponenten, die die Fütterung sinnvoll abrunden können
Mit dem Fokus auf natürliche Inhaltsstoffe und ausgewogene Rezepturen verfolgt 5-E™ das Ziel, die tägliche Ernährung so zu gestalten, dass sie die natürlichen Regulationsprozesse im Körper des Hundes bestmöglich unterstützt – ganz im Sinne einer artgerechten Versorgung.

Der Hund ist kein Wolf. Und sollte nicht wie ein Wolf ernährt werden.
Fassen wir zusammen: Um einen Hund artgerecht zu ernähren, dürfen wir seine Bedürfnisse nicht mit denen eines Wolfes gleichsetzen. Stattdessen müssen wir die Folgen der Domestizierung (wie die angepasste Verdauung) berücksichtigen und die Erkenntnisse der modernen und ganzheitlichen Tiermedizin nutzen.
Das Gesunde Tier bietet artgerechtes, naturnahes Futter für Hunde. Was bedeutet das?
Neben einem hohen Frischfleischanteil enthält Hundefutter von Das Gesunde Tier ausgewähltes Gemüse, Kräuter und Pflanzenstoffe sowie gut aufgeschlossene, glutenfreie Kohlenhydrate. Auf Getreide verzichten wir dagegen komplett, weil dieses Allergien auslösen kann. So stellen wir sicher, dass in unserem Hundefutter nur das steckt, was Dein Hund für ein gesundes Verdauungssystem und eine artgerechte Ernährung braucht.

Dein Hund ist einzigartig. Finde das Futter, das am besten zu ihm passt.
Jeder Hund hat einen anderen Gesundheitszustand, ein eigenes Verdauungssystem und einen individuellen Nährstoffbedarf. Wird das bei der Futterauswahl nicht berücksichtigt, kommt es zu Fehlversorgungen oder Unverträglichkeiten. Mit unserem intelligenten Online-Futterberater ermitteln wir die individuellen Bedürfnisse Deines Hundes und finden das Futter, das am besten zu ihm passt.
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Über Tierheilpraktikerin Ines Mart
Ines Mart ist Tierheilpraktikerin und Spezialistin für die ganzheitliche Ernährung des Hundes. Ihre Hauptinteressensgebiete sind die ganzheitliche Therapie mit Schwerpunkt auf Ernährung und der natürl